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Tim Hunt

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Tim Hunt
Tim Hunt.jpg
Geboren 19. Februar 1943
Beruf Wissenschaftler

Sir Richard Timothy (Tim) Hunt (* 1943) ist ein britischer Biochemiker. 2001 erhielt er zusammen mit Paul Nurse[wp] und Leland H. Hartwell[wp] den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin[wp] "für ihre Entdeckungen betreffend der Kontrolle des Zellzyklus".

Das Ereignis

Wegen einer Aussage über Frauen in Forschungslabors:

Zitat: «Es passieren drei Dinge, wenn sie im Labor sind: Du verliebst dich in sie, sie verlieben sich in dich, und wenn du sie kritisierst, heulen sie.»[1]

wurde der Nobelpreisträger von nichtsnutzigen Feministinnen, die in ihrem Leben nichts zuwege bringen als Zimtzicke zu spielen und Aufschrei-Kampagnen zu organisieren, aus dem University College London[wp] (UCL) gemobbt. Am 10. Juni 2015 trat der verdiente Wissenschaftler von seiner Honorarprofessur an der Fakultät für Biowissenschaften zurück.[2][3][4]

Tim Hunt und andere erklärten, er hätte einen vom Auditorium sehr wohl verstandenen Witz über sich selbst gemacht.[5]

Die Times veröffentlichte ein Audioschnipsel vom Ende seiner Rede, in dem Tim Hunt genau das über sich sagt. Und danach lachen die Anwesenden, und der Applaus setzt ein.[6] Zurückrudern will aber offensichtlich niemand:

Zitat: «Tim Hunt ist als weißer, alter, männlicher Sexist gebrandmarkt, Connie St. Louis ist eine schwarze, feministische Aktivistin, und Deborah Blum lehrt, auch wenn das nach dieser Nacht im Netz überraschen mag, am angesehenen MIT. Es sind privilegierte Aktivistinnen, und der Mob im Netz ist hilfsbereit auf ihrer Seite.»[5]


Leserkommentar: «Bei Witzen gegen Frauen wird kein Pardon gegeben. Hunt hatte gesagt, es sollte getrennte Labore für Männer und Frauen geben, denn wenn Männer und Frauen im selben Labor arbeiteten, käme es nur zu Liebschaften, die den Betrieb störten, und Frauen fingen an zu weinen, wenn man sie kritisiere. Im ersten verlinkten Artikel wird eine gewisse Karen James mit der Bemerkung zitiert, Ausagen wie die von Hunt seien bezeichnend für die Situation im Wissenschaftsbetrieb. Der zweite Artikel liefert dann ja die Bestätigung, wie patriarchalisch die Welt der Forschung ist: Ein flappsiger Spruch über Frauen und man fliegt raus, auch wenn man ein wissen­schaftliches Schwergewicht und Nobel­preis­träger ist. Ist eigentlich schon mal eine Frau wegen Lästereien über Männer geschasst worden? In gewissem Sinne geschieht ihm ja Recht: Er wusst schließlich, dass Frauen empfindlich auf Kritik reagieren ...»[7]

Auch der britische Wissenschaftler Matt Taylor musste erleben, dass männliche Leistungs­trägern von peinlichen Feministinnen niedergemacht werden, weil er das falsche Hemd(!) trug.

Tim Hunt sagt, er fühle sich verraten und öffentlich gekreuzigt. Er will ein neues Leben beginnen - weit weg von seiner britischen Heimat. Gerade wandert er mit seiner Frau, einer Immunologin, nach Japan aus.[8]

Bernhard Lassahn kommentiert:

Zitat: «Witz und Witz ist nicht dasselbe

Satire greift an, Satire ist grob, Satire ist kämpferisch, Satire will verletzten, provozieren, erniedrigen; Satire stellt sich künstlich dumm und tut so, als hätte sie kein Verständnis; Satire meint, dass sie keine Grenzen beachten müsse und grundsätzlich alles dürfe, weil Kurt Tucholsky[wp] es erlaubt hat.

Der Humorist dagegen bezieht sich selbst mit ein. Wenn ein Humorist lacht, dann lacht er nicht nur über andere, sondern immer auch über sich selbst. Während man über einen Satiriker sprichwörtlich sagt, dass er Pfeile abschießt, so versucht ein Humorist, ein gutes Ende im Lachen zu finden, das den anderen gelten lässt.

Die beiden Witze unterscheiden sich damit auch in ihrem Gegenstand; denn es ist sehr wohl ein Unterschied, ob ich einen Witz über Mohamed mache oder über mich selbst. Wer ist das Monster? Bin ich es oder ist es der andere?

Wenn wir die beiden Witze vergleichen, merken wir schnell, dass es gar keine sind. Nun kenne ich die Cartoons[wp] von "Charlie Hebdo"[wp] nicht aus eigener Anschauung und muss bei meinem Urteil einem Feingeist wie Michael Klonovsky vertrauen. Ich vermute, dass sich die Macher des Blattes darin gefielen, mit dem Feuer der kalkulierten Geschmack­losig­keiten zu spielen. Sie wussten sehr wohl, dass ihre Bilder vom Propheten kein gutes Haar an ihm ließen.

Ganz anders bei Tim Hunt. Er hebt die guten Haare der Frauen ausdrücklich hervor und streichelt sie. Im Vertrauen - unter uns Humoristen: Er ist sicher ein ausgezeichneter Forscher, aber kein guter Witz­erzähler. Seine Bemerkung ist überhaupt nicht witzig. Sie ist ein verdruckstes Kompliment, eingerahmt in eine kokett-ironische Selbstbezichtigung, die man durchaus als misslungen ansehen, aber auch charmant finden kann. Früher haben wir uns in so einem Fall im Kreis aufgestellt und gemeinsam ausgerufen: "Witz komm raus, du bist umzingelt!" Es kam keiner.

Um welches Heiligtum geht es eigentlich?

Was ist das "Unantastbare", über das man, wie du schreibst, keine Scherze machen darf? Beim Islam ist mir das klar. Das verstehe ich. Das respektiere ich. Aber beim Feminismus? Welche heilige Kuh hat Tim Hunt geschlachtet? Ich sehe da keine Kuh. Vermutlich ist er sowieso Vegetarier und schlachtet grundsätzlich keine Kühe. Für mich klingt er wie jemand, der sich redlich bemüht, dem Feminismus nach dem Mund zu reden.

Die Frauen sagen es selber: Ihre große Emotionalität sehen sie als besonderen Wert und sie sind es auch, die Arbeitsplätze fordern, die nach Geschlechtern getrennt werden (was Tim Hunt nicht getan hat). Eine Gleichstellungsbeauftragte hätte es womöglich so formuliert - und ernst gemeint: "Immer noch werden Frauen am Arbeitsplatz belästigt und ins Abseits gedrängt. Das muss sich ändern. Männer sind emotional verkrüppelt und können mit den Gefühlen der Frauen nicht umgehen. Deshalb brauchen wir einen permanenten Girls' Day, damit Frauen die Möglichkeit haben, ohne die schädliche Gesellschaft von Männern die Berufswelt zu erobern und neu zu gestalten."

Was hat Tim Hunt falsch gemacht? Das vernichtende Urteil, das über Tim Hunt gefällt wurde, lautet - das hast du ganz richtig dargestellt - Sexismus! Sexismus muss etwas ganz Schlimmes sein, etwas ganz, ganz Schlimmes. Was aber ist Sexismus?

In Nürnberg weiß man, was Sexismus ist

Eine Antwort finden wir in Nürnberg, der "Stadt des Friedens und der Menschenrechte". In ihrem Internet­auftritt präsentiert die Stadt eine Studie "gegen Rechtsextremismus" aus dem Jahre 2011, die von der Friedrich-Ebert-Stiftung erstellt wurde. Darin geht es um Intoleranz, um Vorurteile, um Diskriminierung, um gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, um die "Abwertung der Anderen".

Und um Sexismus: "Eine wesentliche Kategorie, auf der Vorurteile und Stereotypen im Alltag basieren, ist das Geschlecht. Die mangelnde Gleichstellung von Männer(n) und Frauen in allen Bereichen des Lebens ist ein anhaltendes Thema, denn Frauen sind strukturell noch immer massiv benachteiligt."

So ist das. Wer etwas einwenden will, übersieht etwas Wichtiges: "Strukturelle Chancen­ungleichheiten und Diskriminierungen werden dabei übersehen oder verleugnet, beispielsweise bei der Ablehnung von speziellen Frauenquoten mit dem Verweis darauf, dass sich individuelle Leistung durchsetze. Übersehen wird dabei, dass die entscheidenden Strukturen aber von Männern gemacht sind, an den Bedürfnissen von Männern orientiert sind und von Männern dominiert werden."

Lassen wir die Frage beiseite, ob wir dem zustimmen oder nicht. Für die Wissenschaftler, die diese Studie besorgt haben, stellte sich das Problem, wie man Sexismus nachweisen und in Zahlen ausdrücken kann. Das haben sie folgendermaßen gelöst: Sie haben die Zustimmung zu folgenden Aussagen abgefragt:

Frauen sollten ihre Rolle als Ehefrau und Mutter ernster nehmen.
Wenn Arbeitsplätze knapp sind, sollten Männer mehr Recht auf eine Arbeit haben als Frauen.

So macht man das. So kommen Ergebnisse zustande, die man in Zahlen ausdrücken kann. Eine große Zustimmung zu den Sätzen zeigt, dass im hohen Ausmaß Sexismus vorhanden ist. Ich wüsste schon - weil ich den Braten rieche -, wie ich die Sätze bewerten müsste, wenn ich mich vom Vorwurf des Sexismus reinwaschen wollte, aber ein wenig verwirrt bin ich doch. Wann wurde eigentlich das "Recht auf eine Arbeit" eingeführt? Da muss ich gerade im Urlaub gewesen sein. Wie auch immer. Ich glaube, wir sind uns einig: Dies ist natürlich eine gaaanz andere Art von Wissenschaft als die, die Tim Hunt betrieben und für die er den Nobelpreis erhalten hat.»[9]

Auszeichnungen

Neben dem Nobelpreis im Jahr 2001 erhielt Tim Hunt auch weitere bedeutende Auszeichnungen. 1991 wurde er als Mitglied ("Fellow") in die Royal Society gewählt, die ihn 2006 mit der Royal Medal[wp] auszeichnete. Im gleichen Jahr 2006 wurde er zum Ritter geschlagen. 2008 verlieh ihm die Keiō-Universität die Ehren­doktor­würde.

Netzaktivismus

Die Geschichte klingt zu gut: Bekannter, aber alt gewordener, weißer Wissenschaftler mit viel Prestige und Privilegien jetsettet um die Welt, und liefert vor Koreanerinnen eine bizarre, sexistische Rede ab. Eine deutlich jüngere, schwarze Journalismus­lehrerin lässt sich das nicht gefallen, und informiert die Welt via Twitter empört über die Aussagen. Es kommt schnell zu einem Meme, in dem junge Wissenschaftlerinnen zeigen, wie "ablenkend sexy" sie in ihren Tätigkeiten aussehen, die Medien steigen in den Shitstorm ein - und kaum betritt der alte Mann wieder britischen Boden, wird er vom Sturm überrumpelt und gezwungen, sich mit einer Entschuldigung von seinen öffentlichen Ämtern zurück zu ziehen.

Der Fall des Nobelpreisträgers und Krebsforschers Tim Hunt sieht auf den ersten Blick aus wie ein phantastisches Hollywood-Drehbuch mit klar verteilten Rollen: Hier der groteske weiße Schuft, da die engagierte, schwarze Kämpferin gegen Ungerechtigkeiten, umgeben von Heerscharen von aus dem Nichts kommenden Aktivistinnen, die zusammen mit den Medien beweisen: Egal wieviel jemand früher geleistet hat, für Sexismus ist in dieser Gesellschaft kein Platz mehr. "In diesem Fall muss es wohl sein", twittert da auch ein Blogger des deutschen Spektrumverlags nachdenklich zum erzwungenen Rücktritt von Tim Hunt. Jeder will dabei sein, beim Sturz eines Mannes, der sich nach Jahrzehnten der Wohltaten für die Menschheit mit ein paar Worten als untragbarer Unhold bewiesen hat - im bewusst von drei Teilnehmern konzipierten Shitstorm als Warnung für alle anderen: Hat Hunt es doch angeblich gewagt zu sagen:

"Let me tell you about my trouble with girls, it purportedly went. Three things happen when they are in the lab. You fall in love with them, they fall in love with you, and when you criticise them, they cry."

Aber wie so oft ist das perfekte Drehbuch der sozialen Gerechtigkeit für die Lauten der anderen Grund, einmal genauer hinzuschauen. Man kennt das auch von bestimmten Autorinnen deutscher Medien - etwa in der Unikategorie von Spiegel Online oder gerade erst wieder in der Süddeutschen Zeitung - die einen jungen Mann im Fall des sog. Mattress Girl und ihrer weltweiten Medien­kampagne trotz klaren Freispruchs der mutmaßlichen Vergewaltigung beschuldigt haben. Ein Twitter-Aufschrei, ein griffiges Meme, und schon finden sich überall junge, akademisch gebildete Journalist_Innen, die das in die Zeitungen tragen. Massen­ver­gewaltigungen des IS, Genitalverstümmelung in Afrika, Sextourismus, Frauen­benachteiligung in China - das alles spielt seit gut zwei Jahren kaum mehr eine Rolle. Sexismus ist in der öffentlichen Darstellung vor allem in den Universitäten des Westens zu Hause, und auch nach dem spektakulär aufgeflogenen Fall einer erfundenen Vergewaltigung des Rolling Stone[wp] sprechen Aktivisten im englischen Sprachraum immer noch von "Campus Rape Crisis".

Dahinter steht eine global vernetzte Bewegung mit Lobby­gruppen und einer gut geölten Empörungs­maschine mit bei Medien schreibenden Aktivistinnen wie Laurie Penny, Jessica Valenti und ihre deutschen Nachahmer. Nachdem das Mattress-Girl ihrem später verfolgten Freund unter anderem die Bitte "Fuck me in the butt" geschrieben hatte, und im Fall des Rolling Stones klar wurde, wie leicht sich Medien einspannen lassen, wenn die Geschichte nur krass genug ist, fielen die Aussagen von Tim Hunt im denkbar ungünstigen Augenblick: Die Bewegung brauchte einen neuen, plakativen Fall, und sie hat ihn bekommen. Oder genauer gesagt, sie hat eine gewisse Journalismus­lehrerin Connie St. Louis bekommen, die bei Twitter Aussagen verbreitete, die Tim Hunt gemacht haben soll. Und da sind inzwischen Zweifel angebracht, denn obwohl es keine Audio­aufzeichung der Rede gibt, ist ein Transkript der Rede für die Europäische Kommission aufgetaucht. Und darin wird deutlich, dass Tim Hunt einen Scherz gemacht hat: Indem er sich als eines der "chauvinistisches Monster" ironisierte, die die besagte Einstellung hätten - und danach zum Lob für Frauen überleitete: "aber jetzt im Ernst".

Was darf Satire, fragte Tucholsky und "Nichts" ruft ihm die Wissenschafts­redakteurin der Zeit in einem wütenden Artikel entgegen, als klar wurde, dass es zu den verurteilten Aussagen von Hunt durchaus einleuchtend das gibt, was man als "Kontext" bezeichnet, aus dem sie gerissen wurden. Anna Behrend stellt sich dabei voll hinter die Interpretation der Ereignisse von Connie St. Louis. Der Verfasser dieses Blogs kommt aus dem Ausgrabungs­geschäft und hat allerdings gelernt, dass Funde gar nichts ohne den Kontext sind: Das Ausgraben von Töpfen ist unbedeutend im Vergleich dazu, wo sie zu liegen kamen. Oder von wem mit welcher Intention abgelegt wurden. Die einzigen "Wissenschaften", die nach seiner Erkenntnis gerne auf Kontext - und Satire - verzichten, sind ideolgisch vorein­genommen: Theologie[wp], Marxismus, Genderforschung. Krebsforschung hat sich längst von der reinen Tumor­betrachtung entfernt, Archäologen berücksichtigen auch Pollenanalysen, Volks­wirtschaftler ziehen auf den ersten Blick irrelevante Daten heran, um ihre Modelle zu verfeinern: Es ist Usus in der Wissenschaft, den Blick vom Befund zu heben und den Kontext zu studieren. Im Journalismus ist das: Genau schauen, wer wann was mit welcher Intention gesagt hat, und falls das nicht möglich ist, überprüfen, wer wen was warum gesagt haben lassen will. Zu diesem Zeitpunkt stellt sich der Fall Tim Hunt schon weniger eindeutig dar: Es gibt zwei Versionen seiner Ansprache. In der einen hat er in der Einleitung einen missverständlichen Witz gemacht, aus dem ein Teil willkürlich herausgenommen und als Sexismus hingestellt wurde. In der anderen bleibt es beim Hollywood-Drehbuch der schwarzen Frauenrechtlerin, die bislang überhaupt nicht bedauert, den Sturz von Tim Hunt herbeigeführt zu haben.

Am 24. Juni stellte Connie St- Louis noch einmal ihre besondere Rolle heraus: Der Guardian ließ es zu, dass sie einen Artikel mit dem Thema "Stop defending Tim Hunt" veröffentlichte - eine seltsame Einstellung für eine Frau, die an der Universität der City of London Journalismus lehrt und wissen sollte, dass man genau recherchieren und zwingend beide Seiten hören sollte, und niemand verurteilen sollte, bei dem es Zweifel an der Schuld gibt. Die Argumente von acht Nobelpreis­trägern, die sich gegen die Behandlung von Hunt ausgesprochen hatte, bezeichnete St. Louis schlichtweg als "idiotic" - für eine Journalistin erstaunlich, aber für eine feministische Aktivistin, als die sie sich vorstellt, keine ungewöhnliche Art, andere in einer Debatte zum Schweigen zu bringen.

Aussage steht gleichwohl immer gegen Aussage. Alles hängt an der Glaubwürdigkeit und der Zielsetzung der Anklägerin und Aktivistin St. Louis - wäre es ein faires Verfahren vor Gericht, würde man bei ihr von "Belastungseifer" sprechen müssen und davon, dass sie ein Motiv hat. Nachdem Journalisten weltweit ohne Faktencheck die Version von Connie St. Louis verbeitet haben, hat nun die - ansonsten nicht gut beleumundete - Daily Mail einen Reporter nachschauen lassen, wer genau die Anklägerin ist und was sie macht. Das hatte sich auch bei den Fällen des Rolling Stone, der rüde agierenden Aktivistin Shanley Kane und des Mattress Girl bewährt, dieses altmodische Überprüfen der Fakten und der Personen dahinter.

Das Ergebnis ist zumindest das Ende des Hollywood-Drehbuchs.

Connie St. Louis hat ihren Lebenslauf nach Stand der Recherche kräftig aufgehübscht und dann, als die Fragen wirklich unangenehm wurden, sie nicht weiter beantwortet. Eine Lehrerin für Journalismus mit einem äußerst schmalen Tätigkeits­nachweis, Unklarheiten über angeblich gewonnene Preise, Referenzen wie die besagte Daily Mail, die nach menschlichem Ermessen eindeutig unwahr sind, ein Amt, das längst nicht mehr ausgeübt wird, eine Mitgliedschaft in der Royal Institution, die keinerlei Bedeutung hat: Connie St. Louis hat, das darf man so sagen, ein eher relatives Verhältnis zur reinen Wahrheit schon in der eigenen Biographie. Die Frau, die die Karriere von Tim Hunt wegen ein paar Worten beendet sehen will, will zu ihrem eigenen Umgang mit den Fakten in ihrem Lebenslauf wenig oder nichts sagen. "This is about journalism. Secondly it’s about women in science" sagte sie noch, als es um Tim Hunt ging Jetzt, wo es in diesem Fall zum ersten Mal wirklich um Journalismus und Frauen wie sie in der Wissenschaft geht, legt sie auf.

Es ist zu diesem Zeitpunkt völlig unklar, ob das schon der ganze Kontext des Shitstorms war, oder ob die feministische Aktivistin St. Louis, die wie einige andere im Graubereich zwischen Journalismus und politischer Überzeugung agiert, noch mehr Gesprächsstoff liefert. Düpiert sind dabei neben dem Mob der leichtsinnig glaubenden und vorschnell twitternden Wissen­schafts­szene alle Medien, die auch nach dem Auftauchen entlastender Aussagen weiterhin die Version und die Agenda von St. Louis stützten und nun mit dem Umstand leben müssen, dass ihre Haupt­belastungs­zeugin alles andere als vertrauenswürdig erscheint.

Trotzdem ist dem Verfasser bislang noch kein Fall bekannt, in dem die Verantwortlichen in den Medien nun wegen ihrer Nachlässigkeit ähnlich scharfe Konsequenzen für sich gezogen hätten, wie sie im Fall von Tim Hunt gefordert wurden.

Don Alphonso[10]

Kommentare

Zitat: «Es geht um Nebensächlichkeiten. Es geht nicht um wissenschaftliche Leistungen. Diese können Feministen schwerlich angreifen. Feminismus ist der Feind der Wissenschaft, was an den so genannten Gender Studies mehr als deutlich wird, Kann man einen Mann nicht über seine fachliche Qualifikation angreifen, geht man dann halt auf die alte widerliche Taktik "ad hominem"[wp] über.» - Wolle Pelz[11]
Zitat: «[Wir sind] wieder ein Stückchen [weiter] im Niedergang der Universitäten.

Der britische Biochemiker, Nobelpreisträger und Honorar­professor Tim Hunt hatte auf einer Konferenz gesagt:

"Lassen Sie mich von meinen Problemen mit Frauen erzählen", sagte Hunt vor seinen Kollegen und Medienvertretern. "Drei Dinge passieren, wenn sie im Labor sind: Du verliebst dich in sie, sie verlieben sich in dich und wenn du sie kritisierst, fangen sie an zu heulen." (1) Deswegen rate er dazu, dass Wissenschaftler und Wissen­schaft­lerinnen getrennt voneinander arbeiten sollten, damit "man sich nicht gegenseitig im Weg steht". (2)

Sollte ein Witz werden. Natürlich haben sie ihn dafür am Spieß geröstet, geshitstormt, sich von ihm distanziert, bis er nun zurück­getreten ist (SPIEGEL, WELT).

Paradoxon 1
Er hat sie kritisiert, und sie fingen an zu heulen. (1) Trotzdem wird er geshitstormt.
Paradoxon 2
War das nicht genau die Argumentation (2), mit der Feminismus jahrelang getrennten Schul­unter­richt gefordert hat? Und mit der man heute reine Frauen-Studien­gänge rechtfertigt?
Paradoxon 3
Hatte an Universitäten nicht irgendwann mal Wissenschaft und Forschung einen Stellenwert, und nicht nur noch Political correctness - Hadmut Danisch[12]
Zitat: «Wir alle kennen den Spruch "Ehrlichkeit wird bestraft". Im Zeitalter der feministischen Heuchelei und Lügen hat dieser Ausspruch ganz besondere Gültigkeit. Wieder wurde in diesem Sinne ein heraus­ragender Wissenschaftler um das Ansehen für seine Leistung gebracht. Weil der Nobelpreisträger für Physiologie und Medizin, Tim Hunt, aus dem reichhaltigen Erfahrungsschatz seines wissenschaftlichen Lebens schöpfte und eine Wahrheit ansprach, die auch in vielen anderen Bereichen des beruflichen Alltags zu beobachten ist, wurde er aus seiner Professur gemobbt.» - Karsten Mende[13]
Zitat: «Hoffentlich verfügt Hunt, dass diese Universität nie wieder mit seinem Namen werben darf.» - Hadrian[14]
Zitat: «Nachdem die Diversity-Beauftragte Bahar Mustafa mit Sprüchen wie "Tötet alle weißen Männer" für Aufmerksamkeit sorgte, konnte sie selbstverständlich ihren Job behalten.

Komplett anders hingegen sprang man erwartungsgemäß mit dem Nobelpreisträger Tim Hunt um, der einen dummen Spruch gegen Frauen vom Stapel ließ.» - Arne Hoffmann[15]

Zitat: «Inzwischen dankt Tim Hunt den vielen Frauen, von denen er in den letzten Tagen Zuspruch erhalten hat:
"My inbox is now bulging with touching emails from young women scientists who have been kind enough to write and thank me for inspiring them and helping them on their way," Hunt told the Observer yesterday. "It has also been of great comfort to me to see many women at the top of science testifying for my record in supporting women scientists."
Top female scientists who have expressed support include physicist Dame Athene Donald, biologist Professor Ottoline Leyser and physiologist Dame Nancy Rothwell. All decried his jocular remarks, but described in warm terms his past support for young scientists of both sexes.[16]

Feministinnen und andere Social Justice Warriors scheinen ein echtes Talent zu entwickeln, immer wieder gegen ausgerechnet jene Leute zu hetzen, mit denen sie eigentlich prima auskommen könnten.» - Arne Hoffmann[17]

Zitat: «Die Reaktionen der globalen Weiblichkeit geben Mr. Hunts Ironie hintenrum Recht.»[18]
Zitat: «Die Angelegenheit mit Tim Hunt ist das erste Mal, das ich selbst gemerkt habe, wie stark die Selbstzensur geworden ist: denn wenn ich auch Ihre Ansichten teile (und Hunts Beschreibungen unterschreiben könnte), so bezweifle ich, daß mein Arbeitgeber (der sich nicht aus meiner email-Adresse herauslesen läßt) mich gegen einen Twitter-Mob verteidigen würde.

Das Schlimme an dieser Entwicklung ist, daß man sich überhaupt nicht mehr traut, etwas zu sagen, das auch nur ein kleines bißchen kontrovers sein kann. Und leider gibt es genug Akademiker, die auf den Zug aufspringen und auf Hunt einschlagen (z. B. David Colquhoun).

Da inzwischen die meisten Studenten Vorlesungen routinemäßig aufnehmen, stehe ich auch hier mit einem Bein zumindest in einem "Shitstorm" wenn nicht auch schlimmeren, denn Thema meiner Vorlesungen ist ableistisch, fatistisch (ist das ein Wort), klassistisch, rassistisch (es gibt große Unterschiede bei Gesundheits­themen) und insbesondere sexistisch (Frauen leben länger als Männer und sind in der Regel gesünder). Wenn ein Student oder eine Studentin sich hier "offended" fühlen will, ist das kein Problem - und ein aus dem Zusammen­hang gerissenes Zitat läßt sich sehr, sehr leicht finden. (Bei der Bewertung von Krankheiten zum Beispiel - dort werden verschiedene Krankheiten und Behinderungen gewichtet.)»[19]

Zitat: «Die Debatte um den wegen angeblich sexistischer Sprüche gefeuerten Nobelpreisträger Tim Hunt nimmt eine neue Wendung: Die britische "Times" berichtet über eine Aufzeichnung des fraglichen Abends, aus der klar hervorgeht, dass Hunt die umstrittenen Sätze als Scherz markierte und das Publikum auch entsprechend reagierte. Das wirft die Frage auf: Warum schwört die Frauen-sind-Opfer-Fraktion bislang Stein und Bein das Gegenteil? Sind Feministen einfach nur bösartig? Wollen sie tatsächlich eine Gesellschaft durchsetzen, in der ein Mann nicht einmal mehr einen Witz machen darf, ohne dafür sozial hingerichtet zu werden?

Die ganze Debatte um Tim Hunt ist immer bizarrer geworden. So schön es ist, dass inzwischen ein Mitschnitt der fraglichen Veranstaltung veröffentlicht wurde, so fragwürdig ist es, dass damit die Logik befördert wird: Wenn jemand eine vom Mainstream abweichende Meinung über das Geschlechter­verhältnis äußert, dann ist das nur okay, solange er diese Meinung eindeutig als Scherz gekennzeichnet hat; andernfalls ist er auf gesellschaftlicher Ebene zu eliminieren. Klingt eher nach einer totalitären als nach einer liberalen Gesellschaft.» - Arne Hoffmann[20]

Einzelnachweise

  1. Nobelpreisträger: Wenn du Frauen kritisierst, heulen sie, 20min am 10. Juni 2015 (Frauen mit Männern im Labor? Keine gute Idee, findet der britische Forscher Tim Hunt[wp].)
  2. Sir Tim Hunt FRS and UCL Webseite des University College London, 10. Juni 2015, abgerufen am 11. Juni 2015
  3. Nobel laureate Tim Hunt resigns after 'trouble with girls' comments, The Guardian am 11. Juni 2015
  4. Nobelpreisträger: Hunt gibt Uni-Posten wegen Sexismus-Vorwürfen auf, Spiegel Online am 11. Juni 2015 ("Wenn du sie kritisierst, fangen sie an zu heulen": Wegen seiner Äußerungen über Frauen in der Wissenschaft ist der britische Forscher Tim Hunt scharf kritisiert worden. Der Nobelpreisträger zieht nun die Konsequenz.)
  5. 5,0 5,1 Don Alphonso: Der "Fall" Tim Hunt: Tonmitschnitt bringt seine Verfolger in Bedrängnis, FAZ - Deus ex Machina am 24. Juli 2015
  6. Recording "shows Sir Tim was joking", The Times am 18. Juli 2015 (Eine Annahme zeigt, dass Sir Tim über sich selbst Witze machte)
  7. Lesermail (Tim Hunt), Genderama am 12. Juni 2015
  8. Rudi Novotny, Khuê Pham und Marie Schmidt: Linke Bewegungen: Die neuen Radikalen, Seite 4/9: Verraten und öffentlich gekreuzigt, Die Zeit am 28. Juli 2016
  9. Bernhard Lassahn: Gefährliche Witze
  10. Don Alphonso: Sexismus, Lügen und Twitter: Wie eine Jägerin zur Gejagten wird, FAZ - Deus ex Machina am 29. Juni 2015
  11. Wolle Pelz: Affäre Nobelpreisträger Tim Hunt - ein Kommentar, Nicht-Feminist am 11. Juni 2015
  12. Hadmut Danisch University College London: Political Correctness wichtiger als Nobelpreis, Ansichten eines Informatikers am 12. Juni 2015
  13. Karsten Mende: Tim Hunt - Shitstorm gegen die Wissenschaft, Die Kehrseite am 14. Juni 2015
  14. WGvdL-Forum: Darwin-Award für die Uni-Leitung!, Hadrian am 15. Juni 2015 - 13:28 Uhr
  15. Arne Hoffmann: Wissenschaft wird Opfer der Ideologie: Nobelpreisträger ohne Anhörung zur Kündigung gebracht, Genderama am 15. Juni 2015
  16. Sir Tim Hunt: my gratitude to female scientists for their support, The Guardian am 20. Juni 2015
  17. Arne Hoffmann: Acht Nobelpreisträger verteidigen Tim Hunt gegen den feministischen Lynchmob, Genderama am 21. Juni 2015
  18. Karl Karossen am 29. Juni 2015 um 16:36 Uhr
  19. Gux Gux am 29. Juni 2015 um 16:47 Uhr
  20. Arne Hoffmann: Vermischtes, Genderama am 19. Juli 2015

Querverweise

Netzverweise