Transsexuellengesetz
Das deutsche Transsexuellengesetz (TSG) wurde im Jahre 1980 mit Wirkung ab 1. Januar 1981 unter dem Titel Gesetz über die Änderung der Vornamen und die Feststellung der Geschlechtszugehörigkeit in besonderen Fällen (Transsexuellengesetz - TSG) verabschiedet.
Zitat: | «Die Gender-Lobby hat zwei wichtige Verbündete: Das Unwissen und die Passivität der Menschen guten Willens.» - Mathias von Gersdorff[1] |
Entstehung und PraxisAufgrund der Klage eines zur Frau umoperierten Mannes entschied das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) 1978, dass eine Person unter bestimmten Bedingungen ihren Geschlechtseintrag im Geburtenbuch und ihre Vornamen ändern lassen darf. Bis dato war eine Änderung des Geschlechtseintrages nur möglich gewesen, wenn es sich um einen irrtümlich falsch zugeordneten Eintrag gehandelt hatte. Dieses Urteil mündete 1981 in das neu geschaffene Transsexuellengesetz[wp] (TSG). Seitdem konnte eine Person ihre Vornamen ändern lassen, wenn zwei unabhängige Sachverständigengutachten den Änderungswunsch bestätigt hatten. Vor der Änderung des Geschlechtseintrages musste die Person mindestens drei Jahre lang mit dem dringenden Wunsch nach einer Geschlechtsänderung gelebt und sich einer genitalen Operation unterzogen haben. Außerdem musste sie dauerhaft fortpflanzungsunfähig sein. Immer neue ForderungenIm Laufe der Zeit wurden aufgrund von Klagen vor dem BVerfG zahlreiche Änderungen im Gesetz vorgenommen. So wurde beispielsweise das Mindestalter von 25 Jahren als verfassungswidrig eingestuft ebenso wie die Operation und Unfruchtbarkeit als Voraussetzung für eine Änderung des Geschlechtseintrages. Mit der Entscheidung des BVerfG vom 11.01.2011 finden diese Punkte bis zum Inkrafttreten einer gesetzlichen Neuregelung keine Anwendung mehr. Als Begründung führte das Gericht an, dass nicht mehr der Wunsch nach einer Geschlechtsumwandlung und die Operation an sich, sondern vielmehr die Stabilität des Wunsches nach einem Leben im anderen Geschlecht als zuverlässiges diagnostisches Kriterium für das Vorliegen einer Trans-Identität maßgeblich sei. Beflügelt von den weitreichenden Änderungen im TSG gründete sich noch im selben Jahr ein bundesweiter Arbeitskreis aus Interessengruppen, um weitere Reformen voranzutreiben. Mitte 2012 wurde ein gemeinsamer Forderungskatalog veröffentlicht. Er enthielt unter anderem die Abschaffung der Begutachtung und des gerichtlichen Verfahrens, den Ausbau des Verbots, über das biologische Geschlecht Auskunft zu geben und die gesetzlich festgeschriebene Übernahme aller Behandlungskosten durch die Krankenkassen. Jahrzehntelang hatte die Transgender-Bewegung auf die WHO eingewirkt, Geschlechtsdysphorie nicht mehr als Krankheit bzw. psychische Störung zu klassifizieren. Jetzt, da dies erreicht ist, sollen die teuren Behandlungen per Gesetz von den Krankenkassen übernommen werden - ein bemerkenswerter Widerspruch. Immerhin geht es hier um Summen zwischen 6.000 und 15.000 Euro pro Operation plus lebenslange Kosten für Medikamente und Nachbehandlungen. Selbstbestimmungsgesetz statt TransgesetzIm Sommer 2020 legten die Grünen und die FDP eigene Gesetzentwürfe zur Einführung eines "Selbstbestimmungsgesetzes" vor, um das bisherige Transgesetz zu ersetzen. Damit sollte u.a. die Änderung des Geschlechtseintrages als reiner "Sprechakt" ohne Gutachten beim Standesamt und ein schrankenloser Zugang zu irreversiblen, geschlechtsverändernden Operationen ab 14 Jahren als Kassenleistung festgeschrieben werden. Obwohl die Linkspartei ihre Zustimmung gab und einige Abgeordnete der SPD ebenfalls mit dem Gesetzentwurf liebäugelten, wurde das Gesetz schließlich abgelehnt. Vorerst: Denn für die Zeit nach der Bundestagswahl liegt das grüne-gelbe "Selbstbestimmungsgesetz" selbstredend auf Wiedervorlage. Anfang 2021 wurde bekannt, dass das CSU-geführte Innenministerium eine Reform des TSG erarbeitet hatte. Dieses "Gesetz zur Neuregelung des Geschlechtseintrags" wollte jeder Person ab 14 Jahren das Recht geben, ihr Geschlecht völlig unabhängig von körperlichen Merkmalen per Änderungsantrag bei Gericht selbst zu definieren. Erwachsene hätten dafür ein Beratungsgespräch, Minderjährige ein Gutachten vorweisen müssen. Die SPD brach die Verhandlungen über dieses Gesetz schließlich ab. Für die Änderung des Geschlechtseintrages, so die SPD-Fraktion, bedürfte es keines "medizinpsychologisch geschulten Personals". Erfolgreiche Lobbyarbeit"Only adults? Good practices in legal gender recognition for youth"
Nur Erwachsene? Erfolgreiche Strategien zur rechtlichen Geschlechtsänderung für Jugendliche
Dass das Thema Transgender inzwischen eine derartige Aufmerksamkeit erfährt, ist kein Zufall. Die Trans-Lobby hat hier ganze und vor allem gut organisierte Arbeit geleistet. In einem im November 2019 erschienenen Leitfaden (siehe Schaukasten) wird minutiös erklärt, wie eine Vereinfachung der Geschlechtsänderung für Jugendliche erreicht werden könne, ohne das Einverständnis von Erwachsenen zu benötigen. Die Herausgeber des Leitfadens, die "International Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer & Intersex (LGBTQI) Youth and Student Organisation" (IGLYO), die Nachrichtenagentur "Thomas Reuters Foundation", "Dentons" und andere Rechtsanwaltskanzleien hoffen, dass ihr Leitfaden zu einem "wirkungsvollen Werkzeug für Aktivisten und NGOs" wird, um diese Gesetze in ihren Ländern ändern zu können. FolgenMittlerweile erhalten Kinder immer früher und leichtfertiger Pubertätsblocker. [...] Es ist eine häufig wiederholte Falschbehauptung von Transgender-Aktivisten, die Pubertät würde durch die Hormone nur pausiert und verliefe normal weiter, sobald man die Hormone absetze. [...] Dabei sind diese Hormontherapien nicht nötig, um eine etwaige Geschlechtsdysphorie zu behandeln. Denn die meisten Kinder, die Probleme mit ihrem biologischen Geschlecht haben, akzeptieren dieses im Laufe ihrer Jugend. Spätestens mit Erreichen des Erwachsenenalters haben 80-90 % der Betroffenen die Geschlechtsdysphorie überwunden. [...] Zu einem sehr frühen Zeitpunkt im Leben des Kindes erfolgt also eine Entscheidung in Richtung Geschlechtsumwandlung mit zum Teil irreversiblen Folgen. Alternative Entwicklungen oder Behand- lungen werden von vorneherein ausgeschlossen. [...] Die Probleme werden durch die Geschlechtsumwandlung meist nicht gelöst. Im Gegenteil verschwinden die Suizidgefahr und Depressionen von Trans-Personen nach den Hormontherapien und Operationen nicht. Manchen Erfahrungsberichten zufolge haben sich diese Probleme gar verschlimmert. Diese Feststellung ist nicht überraschend: Studien zeigen, dass bis zu 70 % dieser Patienten eine psychische Begleiterkrankung haben. [...] Diese Herausforderungen könnten je nach Verlauf besser mit Kinder- und Jugendärzten, Psychiatern oder auch mit Familie und Freunden gelöst werden. Die Deutsche Gesellschaft für Sexualmedizin, Sexualtherapie und Sexualwissenschaft stellt fest: "Die meisten Personen mit einer Geschlechtsdysphorie dürften von einer psychotherapeutischen Behandlung profitieren, und ihr Leidensdruck dürfte sich signifikant senken lassen."- Ehe-Familie-Leben e.V./Initiative Elternaktion[2]
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Selbstbestimmungsgesetz
Zitat: | «In der Pubertät[wp] verunsicherte Kinder werden leicht zum Spielball jedweder Ideologien und Heilsversprechen. Mit ihrem Outing erleben sie, endlich bewundert und geschätzt zu sein. Wie einfach es doch ist, zu der queeren Gruppe zu gehören, der die westliche Gesellschaft zur Zeit am meisten huldigt. Euphorisch und auch angetrieben von progressiven Lehrern und Ärzten stürzen sie sich in ihr Transitions-Abenteuer, die leise Ahnung um die Konsequenzen gründlich verdrängend. Die detrans-Bewegung wird Zulauf erfahren und sie könnte zum schärfsten Argument für jene werden, die Geschlechtsumwandlungen und Hormonbehandlungen an Minderjährigen politisch verhindern wollen. Die tragischen Geschichten, wie die von Charlie Evans[ext] und Keira Bell[ext] aus Großbritannien, oder die schwedische Reportage "Trans Train"[ext] zeigen bereits, wie wirksam der Angriff der Gender-Ideologie auf Kinder ausgebremst werden kann. Auch in Deutschland kann das geplante Selbstbestimmungsgesetz, das Kindern freien Zugang zu Hormonen und Operationen ermöglichen will, noch gestoppt werden.» - Demo für alle[3] |
Kommentare
WikiMANNia: | «Berücksichtigt man die Erfolglosigkeit der Männerrechtsbewegung und der Väter etwa in Bezug auf ein gleichberechtigtes Sorgerecht bei ihren eigenen Kindern und den Umstand, dass es viel mehr Väter als Transmenschen gibt, darf man davon ausgeben, dass hinter den Trans/Queer-Aktivisten potente und wirkmächtige Lobbyverbände stehen, etwa Pharmaindustrie und andere, die mit Gentechnik viel Geld zu verdienen möchten.
Zu dem Thema gibt es weiterführende Informationen in den Artikeln CIBA-Symposium und Geschichte des Genderismus.» |
Bedenke, worum Du bittest. Es könnte Dir gewährt werden.
Es gibt zunehmend Texte zum Thema "Detrans", über Leute, die den ganzen Transsexualitätszirkus bereuen und sich wieder rückbauen lassen wollen. Ich bin ja schon lange der Meinung, dass es uns nicht (mehr) ansteht, uns noch über afrikanische oder "pharaonische" Beschneidungen in Afrika aufzuregen, solange wir hier Marxisten/Feministen noch viel üblere Beschneidungs- und Umbaupraktiken vertreten lassen. Ein Leser wies mich zum Artikel von vorhin mit meiner Vermutung, dass junge Frauen damit ihre Schwierigkeiten, erwachsen zu werden, überwinden wollen, auf diesen Webartikel zu dem Thema hin. Bisschen komisch und monothematisch wirkt die Webseite schon, kann ich aber nicht beurteilen, kenne ich nicht und habe gerade auch nicht die Zeit, die große Moral- und Konformitätsprüfung durchzuführen. Einige Textstelle sind mir aufgefallen:
Die Sache mit dem Kind in uns. Ich höre da aber noch etwas anderes heraus: Das marxistische Heilsversprechen vom Paradies, in das wir uns begeben können, wenn wir das marxistische Weltbild akzeptieren, Sekte eben, und dann die Erkenntnis, dass sich das Heilsversprechen eben nicht erfüllt. Dass man eben nicht ins Paradies kommt, wenn man sich Brüste oder Schniedel abschneiden lässt und Hormone nimmt. |
Einzelnachweise
- ↑ Mathias von Gersdorff: Bundestagswahl wirft Schatten voraus – Ehe und Gender bleiben Hauptthemen, Kultur und Medien Online am 31. Mai 2016
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Transgender-Hype - Angriffe und Gefahren durch die Transgender-Bewegung - Ehe-Familie-Leben e.V./Initiative Elternaktion, 2021 (32 Seiten)
- ↑ 3,0 3,1 De-Transgender: Weil ich (k)ein Mädchen bin, Demo für alle am 22. März 2022
- ↑ Hadmut Danisch: Die marxistische Beschneidung, Ansichten eines Informatikers am 29. März 2022
Querverweise
Netzverweise
- Wikipedia führt einen Artikel über Transsexuellengesetz